Was ist überhaupt eine Sucht?

Ein Chip, zwei Chips und plötzlich ist die ganze Tüte weg, kennst du das? So ähnlich kann man sich eine Suchterkrankung vorstellen. Sucht heißt, die Kontrolle zu verlieren. Man ist fokussiert auf eine Sache und vergisst darum herum alles andere. Obwohl man eigentlich weiß, dass es einem nicht guttut, braucht man immer mehr davon. Sucht ist eine Erkrankung, ein bisschen wie Asthma, Bluthochdruck oder eine Depression. Sucht ist eine Erkrankung, aber keine Entschuldigung. Es ist die Aufgabe deiner Eltern, sich um ihre Sucht zu kümmern.

Du hast das Gefühl, dass deinem Dad oder deiner Mom das Spielen wichtiger ist als du? Du machst öfter die Wäsche als deine Eltern, passt auf deine Geschwister auf und könntest eigentlich schon einen Eltern-Ratgeber schreiben? Sucht führt dazu, dass man Familie, Job und Arbeit vernachlässigt. Das hat absolut nichts mit dir zu tun. Du kannst dir sicher sein, dass du deinen Eltern wichtig bist. Was du tun kannst? Tu das, worauf du Lust hast, und lasse dir nicht einreden, dass deine Wünsche nicht so wichtig sind. Wenn es einen zuverlässigen Erwachsenen gibt, zu dem du Vertrauen hast, wende dich an ihn.

Ist es bei euch schon öfter vorgekommen, dass das Geld knapp war und im Kühlschrank gähnende Leere? Spielsucht heißt oft, dass Geld, das eigentlich für Essen, Kleidung oder einen Schwimmbadbesuch gebraucht wird, fehlt. Was du tun kannst? Wende dich an einen vertrauenswürdigen Erwachsenen in deinem Umfeld oder eine Suchtberatungsstelle.

Die Vermieterin ruft an und fragt, ob dein Papa da ist und du sagst nein, der ist noch in der Arbeit, obwohl er neben dir sitzt.  In der Schule kannst du dich kaum konzentrieren, weil deine Eltern gestern die ganze Nacht gestritten haben. Papa hat mal wieder Geld verzockt, aber gibt es nicht zu. Jetzt bist du saumüde, versuchst dir aber nix anmerken zu lassen, wäre ja ultrapeinlich, wenn die anderen das mitbekommen. Über Sucht wird oft geschwiegen. Du willst das Schweigen brechen?